Bergrestaurant mit Windrad

Kleinwindkraft

Neue Entwicklungen machen Kleinwindräder von bis zu 30 Meter Gesamthöhe, welche auf unsere Windverhältnisse zugeschnitten sind, interessant. Es gibt aber noch sehr wenig belastbare öffentliche Daten zu Erträgen und Erfahrungen, wo Kleinwindkraft sinnvoll genutzt werden kann.

Mehrere innovative Firmen, die im Kanton Zürich ansässig sind, bieten spezifische Lösungen an. Sie sind die besten Ansprechpartner für Fragen zu vorhandenem Potential, zur Auswahl einer geeigneten Windenergieanlage (WEA) und zum richtigen Vorgehen.

Chance für Private, Landwirte, öffentliche Bauten, Gewerbe- und Wohnareale

Kleine Windkraftanlagen sind besonders interessant, wenn es um nachhaltige Energieerzeugung für energieautarke Lösungen und für abgelegene Standorte ohne Stromanschluss geht. Kleinwindanlagen eignen sich sehr gut in Kombination mit Solaranlagen und für Orte, wo die Sonnenscheindauer kurz ist. Aber auch sonst haben sie nennenswerte Vorteile:

  • Planungen und Entscheide sind viel einfacher als bei Gross-Windenergieanlagen.
  • Bestehende Infrastrukturbauten und Gebäude und Masten etc. können genutzt werden.
  • Gut geeignet für turbulente und böige Winde, schnelle Reaktion auf Windrichtungsänderungen (bzw. davon unabhängig bei Vertikalachsturbinen)
  • 66% des Stromertrags im Winter, erhöhter Autarkiegrad; gute Ergänzung zu Photovoltaik und Batteriespeicher.
  • Jede vor Ort produzierte Kilowattstunde reduziert unsere Abhängigkeit vom Ausland und entlastet unsere Stromnetze.
  • Stabiler Preis für erzeugten Strom, gesichert für die nächsten 20 Jahre.
  • Kleinwindräder sind am Ende ihrer Lebenszeit einfach rückbau- und rezyklierbar.

Kleine Windturbinen berühren weniger Menschen, insbesondere an abgelegenen Standorten. Geräusche, Landschaftsveränderung und die Gefahr für Vögel lassen sich auf ein Minimum reduzieren.

forum energie zürich (FEZ) – Fachgruppe Windenergie

Die Fachgruppe Windenergie hat sich im Sommer 2023 organisiert und bearbeitet innerhalb der Kerngruppe aktuelle Themen zur Windkraft, insbesondere im Zusammenhang mit Gebäuden und Standorten innerhalb von Bauzonen.
Die Kerngruppe besteht aus Personen, welche sich mit Kleinwind-Anlagen auseinandersetzen und an derer Förderung und Verbreitung interessiert sind.

Weitere Informationen gibt es direkt beim FEZ.

Zwei Vertreter unseres Vereins arbeiten in dieser Fachgruppe mit. Wir halten unsere Mitglieder auf dem Laufenden.

Tipps für Kleinwindkraft-Projekte

Gegenwärtig können wir die folgenden Tipps geben:

  • Produkte und Lieferanten sorgfältig prüfen.
  • Von Billigstangeboten aus dem Internet ist wenig zu halten. Man kann solche Produkte für wenig Geld ausprobieren, sollte sich aber nicht wundern, wenn der Ertrag enttäuschend ausfällt. Besser ist, geprüfte Anlagen in Betracht zu ziehen oder sich mindestens gut zu informieren.
  • Gerade Menschen, welche oft rund um ihr Haus oder in der Landschaft unterwegs sind, können die Verhältnisse einschätzen und oft recht gut beurteilen, wo am meisten Wind bläst. Will man über den Stromertrag eines Windrades sicher sein, sind trotzdem Windmessungen zu empfehlen (für die grössten notwendig), erst recht bei haus- oder bodennahen Standorten. Leider übersteigen die Kosten für eine zuverlässige Messung über eine längere Periode und die Berechnung der zu erwartenden Erträge oft die Kosten der Kleinwindanlage.
  • Als Umgebungseinflüsse von Klein-WEA sind ähnliche Punkte wie bei Gross-WEA zu beachten, nur natürlich in einem viel kleineren und damit besser überschaubaren Rahmen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist nicht erforderlich, trotzdem sind ähnliche Punkte zu berücksichtigen. Einerseits sind die Anlagen kleiner, dafür aber auch näher. Es sind – je nach Grösse des Windrades – die wichtigsten Auswirkungen bezüglich Schatten, Lichtreflexionen und Geräuschen zu berücksichtigen, zum eigenen Wohl und zum Schutz der Nachbarn. Auch Nistplätze, Aufenthaltsorte von Vögeln und Flugrouten-/Flugzeiten von Feldermäusen sind fallweise zu berücksichtigen – Kenntnisse und Beobachtungen vor Ort geben diesbezüglich sehr schnell eine Einschätzung.
  • Bei Montage auf einem Gebäude ist auf eine sichere Befestigung und auf die Vermeidung von Vibrationen zu achten.
  • Innerhalb von Bauzonen gelten die Richtlinien und Verfahren der Gemeinde, ausserhalb ist das kantonale Verfahren zu beschreiten. Solche Verfahren sind aber noch ungewohnt, es gibt allerlei offene Fragen zu klären. Je nach Grösse und Befestigungsart sind die Anforderungen unterschiedlich oder gar nicht geregelt.
  • Mögliche Betroffene (z.B. Nachbarn) möglichst früh informieren und einbeziehen.