Baukräne, dahinter der See mit fast komplett überbautem Hügelzug

Windregion Pfannenstil

Diese Windregion entspricht weitgehend dem Gebiet, das vom Zweckverband Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP) bearbeitet wird.

Kontakt für diese Region: Thomas Forrer
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News aus der Region

Soviel Energie steckt in der Region Pfannenstil

Die nachfolgenden Zusammenstellungen zeigen die Eignungsgebiete, welche vom Kanton Zürich im Juli 2024 veröffentlicht wurden und die im «Steckbrief Potenzialgebiete» sehr gut dokumentiert sind. Seit der Veröffentlichung des Grundlagenberichts vom Dezember 2022 hat der Kanton wesentliche weitere Abklärungen, Dialog- und Überprüfungsverfahren durchgeführt. Einzelpersonen wie auch wir als Verein waren bis jetzt nicht involviert. Im Verein haben wir aber schon einige Gedanken und Ideen entwickelt. Mit den aktualisierten Grundlagen und den weiter laufenden Beteiligungsmöglichkeiten für die Bevölkerung sind nun die Voraussetzungen gegeben, zu den einzelnen Standorten Stellung zu nehmen und sich nach Bedarf aktiv einzubringen.

1 Eignungsgebiet mit 3 möglichen WEA und 30 GWh Jahresertrag, weitere Potenzialgebiete bestehen (Zwischenergebnis)
Nr.PotenzialgebietAnz. WEAFests. GWh/aZwi. GWh/a
32Obsirain2 16
33Wädenswiler Berg330 
42Pfannenstiel10 84
43Küsnachter Berg3 25
44Zollikerberg2 17
TotalRegion2030142
Abkürzungen:
Anz. = Anzahl / WEA = Windenergieanlage / Fests. = Festsetzung / Zwi. = Zwischenergebnis

Vergleiche mit weiteren wichtigen lokalen Energiequellen:

  • Energieholzertrag aus Wald Forstkreis Glattal-Pfannenstil-Zürich: 59 GWh/a Wärme
    entspricht umgerechnet etwa 20 GWh Strom.

Die Tabelle zeigt: Ein Eignungsgebiet ist festgesetzt und damit Teil des ordentlichen Richtplanverfahrens, welches bis Ende Oktober 2024 läuft. Vier weitere Potenzialgebiete brauchen noch weitere Abklärungen bezüglich Aviatik (Flugsicherheit) und sind bis zu einer abschliessenden Beurteilung ein «Zwischenergebnis» und nicht spruchreif.

Im Hinblick auf eine erneuerbare Energieversorgung führen obiges Beispiel und die weiteren Energienutzungen gemäss der Energiestrategie und Energieplanung des Kt. ZH zu einem vielseitigen Energiemix. Alles sind sehr gute Ergänzungen zu PV und Wind.

Realisierbarer Jahresertrag durch Sonnen- und Windenergie,
Vergleich mit Wasserkraft CH

Die Grafik zeigt: 20 WEA könnten etwa halb so viel Strom liefern wie gut genutzte Dächer und Fassaden mit Photovoltaik (PV).

Wind und Sonne bringen in unserer Region auf das ganze Jahr gerechnet zusammen etwas mehr Stromertrag als die Wasserkraft aus den Fluss- und Staukraftwerken, würde man den Schweizerischen Jahresertrag pro Kopf aller Einwohner auf die 120’000 Einwohner in unserer Region beziehen.

Wie die Bergregionen oder die kanalisierten und gestauten Flusslandschaften könnte auch unsere Region mit der Windenergie eine weitere natürliche Ressource nutzen, um einen bedeutenden Anteil zur Stromversorgung beizutragen.

Jahres-Energiebilanz PV + Wind + Wasser

Die rechte Säule mit dem Potenzial zeigt, dass der totale private Energieverbrauch in unserer Region etwa halbiert werden könnte bei vollständiger Elektrifizierung, also mit dem Umstieg von fossilen Brennstoffen auf elektrischen Strom.

Der heutige Stromverbrauch würde dadurch etwa verdoppelt. PV und Wind liefern zusammen etwas mehr Strom als Wasser. Aufs ganze Jahr gesehen wäre insbesondere PV in der Lage, die Jahresstrommenge zu liefern, rechnen wir doch zwar mit einem Ausbau der PV von guten 50%. Mit 100% des PV-Potenzials würde nicht nur der Strombedarf für unsere Häuser und E-Autos, sondern auch jener für Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze für die ganze Bevölkerung unserer Region regional produziert.

Dazu muss aber gesagt werden, dass dies primär durch einen massiven PV-Stromüberschuss im Sommer erreicht werden könnte, und es Speicherlösungen für den Winter geben müsste – die bestehenden CH-Speicherkraftwerke würden nicht ausreichen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt mit der Monatsauswertung.

Monats-Energiebilanz PV + Wind + Wasser

Der Wind liefert in unserer Region vor allem in den Wintermonaten Strom, Photovoltaik im Sommer. Im Winter ist der Strombedarf grösser, primär für das Heizen.

Was die Grafik verdeutlicht: Windkraft liefert im Winter eine starke Ergänzung zur PV. Beide lokalen Energiequellen tragen in den Wintermonaten zusammen etwa gleich viel bei zur Energieversorgung wie die Wasserkraft.

Als lokale Stromquellen können PV etwa 35-50% des Jahresbedarfs abdecken (im Winterhalbjahr 18-25%), Windenergie immerhin weitere 16% (im Winterhalbjahr sogar 19%). Dies ist in Anbetracht des erhöhten Verbrauchs und der Stromlücke im Winter ein wesentlicher Beitrag. Er liegt auch über dem Ziel des Kantons, welcher in der Energiestrategie für den Kanton per 2050 einen Anteil von lokaler 7% Windenergie anstrebt.

Wie bereits im vorangehenden Abschnitt ausgeführt, wir rechnen wie bei den andern Windregionen mit einem 50%-igen Ausbau des PV-Potenzials.

Der 100%-ige PV-Ausbau würde die Winterlücke etwas reduzieren, es würde aber über die Monate November bis Februar inkl. Wasserkraft «nur» für den privaten Strom (Haushalt, Wärmepumpenheizung, E-Auto) reichen, nicht aber für die Arbeitsplätze. Bei allen anderen Monaten jedoch wäre genügend lokaler Strom vorhanden.

Flächenverbrauch von nur gerade 0,08 %

Die 20 WEA (3 Festsetzungen und 17 Zwischenergebnis) in unserer Region würden gerade mal eine Fläche von rund 10 ha beanspruchen, was weniger als 0,1% der Gesamtfläche unserer Region ausmacht. Davon wird nur ein ganz kleiner Anteil durch die Betonfundamente beansprucht, der Rest sind Kiesplätze bei den WEA und auch allfällige Verbreiterungen entlang der Zufahrtswege, was beides teilweise wieder begrünt werden könnte. Die tatsächlich verbrauchte Waldfläche muss zudem nach Gesetz 1:1 kompensiert, also andernorts aufgeforstet werden.

Zum Vergleich: Für Häuser und Strassen haben wir in unserer Region 23% der Fläche verbaut, also fast 300 mal mehr.

Energiewende in unserer Windregion Pfannenstil

  • Der private Energieverbrauch könnte mit der vollständigen Elektrifizierung der Heizungen und des Privatverkehrs auf weniger als die Hälfte gesenkt werden.
  • Langfristig: Unsere Region könnte in Kombination mit der Wasserkraft aus den Bergen, der Realisierung des maximalen (100%) PV-Potenzials und mit 20 grossen Windenergieanlagen den gesamten Energiebedarf decken:
    • Privater Energiebedarf (Haushalt, Heizen, Privatverkehr) für 122’000 Einwohner
    • Dazu auch den Bedarf für Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze (in den Wintermonaten Nov. bis Feb. nur teilweise)
    • Übers Jahr gerechnet besteht ein Überschuss an lokal erzeugter erneuerbarer Energie, über die Wintermonate von November bis Februar besteht eine Lücke, selbst mit CH-Wasserkraft. Wind kann diese Lücke immerhin deutlich verkleinern.
  • Wind und Sonne ergänzen sich übers Jahr ideal, Wasserkraft kann den notwendigen Ausgleich liefern.
  • Genügend erneuerbare Energie, lokal erzeugt und kontrollierbar, macht uns weitgehend unabhängig von Stromimporten.
  • Interessante Beteiligungs- und Ertragsmöglichkeiten für lokale Bevölkerung, Firmen und Gemeinden.

Wir können unsere Energieversorgung selber in die Hand nehmen und sicherstellen …
… jetzt, regional, umweltfreundlich, unerschöpflich
… für unsere Generation
… für unsere Kinder – falls in 30 Jahren immer noch benötigt und gewünscht.

Energie vo da, Strom für öis.