Argumente gegen Windkraft

Grosse Windenergieanlagen (WEA) sind ein neues markantes Element in unserer Landschaft. Das kann Fragen aufwerfen und Unsicherheiten und Ängste auslösen. Es ist wichtig, diese ernst zu nehmen und zu besprechen. Anwohner und Interessierte sollen sich eine eigene Meinung bilden, das ist unser aller gutes Recht.

Wichtig ist dabei, dass Argumente für oder gegen die Windkraft auf aktuellen und seriösen Studien beruhen und verzerrte Darstellungen oder Mythen nicht für Stimmungsmache gegen diese neue Technologie missbraucht werden.

Welche Punkte bei Windprojekten nach unseren Abklärungen als wesentlich erscheinen und wie die Verträglichkeit für Mensch und Natur sichergestellt werden kann, erläutert das Kapitel «Windenergie und Umwelt» auf der Seite zu Gross-WEA im Kanton Zürich.

Zu folgenden Mythen wie auch zu den heute nicht mehr zutreffenden, stark verzerrten oder gar falschen Informationen möchten wir deshalb eine Überprüfung anbieten:

Mythen und Falschinformationen über Windenergie in der Schweiz

Gibt es zu wenig Wind im Kanton Zürich?

Wer behauptet, die Schweiz sei kein Windland, oder im Kanton Zürich gebe es nicht genug Wind, beruft sich auf veraltete Studien, hat sich nicht mit der modernen Windtechnologie befasst oder verschweigt ganz einfach deren Leistungsfähigkeit. Es kommt nicht nur auf die Windverhältnisse an, sondern ob und wie ergiebig man sie ernten kann. Auf der Seite über grosse WEA im Kanton Zürich sowie für jede der Windregionen im Kanton zeigen wir das heutige Potenzial auf. Zusammen mit Photovoltaik könnte in den Windregionen des Kantons genug Strom für rund 400’000 Einwohner erzeugt werden, notabene bei umgesetzter Energiewende, das heisst für den Gesamtstrombedarf für Haus, E-Auto und Arbeitsplatz.

Als Vergleich lohnt sich auch ein Blick über die Landesgrenzen hinaus. In Nachbarregionen der Schweiz mit vergleichbaren Windverhältnissen produzieren über 7’000 Windenergieanlagen Strom. In der Schweiz sind es 47.

Sind Rotorblätter Deponieabfall?

Ein Bild mit alten Rotorblättern aus den USA, die mit Erde bedeckt werden, soll belegen, dass diese nicht entsorgt werden können. In Europa und in der Schweiz wäre das allerdings verboten. Derzeit werden die Rotorblätter noch für die Zementherstellung verbrannt, damit kann Erdöl eingespart werden. Verfahren für das Recycling von Rotoren sind verfügbar oder kurz vor der Einführung.

Wie viel Beton braucht das Fundament einer Windenergieanlage?

900 bis 1’600 Tonnen Beton für ein Fundament klingen nach viel, aber entsprechen gerade etwa dem Betonbedarf eines Mehrfamilienhauses oder von fünf Einfamilienhäusern für Fundament und Keller. Dies für ein Windrad, das ca. 6’000 Menschen mit Haushaltstrom versorgen kann. Und trotz Zement im Fundament weist Windkraft eine hervorragende CO2-Bilanz aus.1

Die Ökobilanz von Windstrom ist unschlagbar.

EnergieSchweiz 2

Argumentarien bitte genau prüfen

Windenergieanlagen kann man befürworten oder ablehnen, das Gewichten und Abwägen ist immer auch eine persönliche Angelegenheit. Man sollte jedoch ehrlich aufzeigen, woran man sich stört. Scheinargumente und Falschinformationen in Diskussionen, Leserbriefen und Veranstaltungen sind der Sache nicht dienlich und werden sich über kurz oder lang selber disqualifizieren.

Im Kapitel «Windenergie und Umwelt» auf der Seite zu Gross-WEA im Kanton Zürich haben wir neben anderen Themen speziell auch zum Betonverbrauch, zur Ökobilanz und zum Reycling die von uns nachgeprüften Informationen zusammengestellt.

Weitere Informationen

Viele Behauptungen rund um Windenergie werden entkräftet in den Richtigstellungen auf der Seite «Häufige Fragen» von Pro Wind Thurgau.

Detaillierte Faktenchecks zu zahlreichen Mythen und Fragen rund um Windkraft stellt das Rechercheteam der Europaeischen Energiewende-Community zur Verfügung mit ihren kritischen Analysen.

Mit Fakten und guten Argumenten für Windkraft zeigt EnergieSchweiz auf, dass viele Ängste und Befürchtungen unbegründet sind.

  1. Correctiv: «Trotz Zement im Fundament: Windkraft spart CO2» ↩︎
  2. EnergieSchweiz: «Winterstrom für die Schweiz» (PDF) ↩︎