Rotor von unten mit unscharfen Flügeln, auf der Gondel ist "vent" zu lesen

Windregion Knonaueramt-Limmattal

Diese Windregion entspricht weitgehend dem Gebiet, das vom Zweckverband Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt (ZPK) bearbeitet wird. Aber auch weitere Gemeinden aus dem Zweckverband Zürcher Planungsgruppe Limmattal (ZPL) und Furttal (ZPF – Gemeinden mit * bezeichnet) zählen wir dazu.

Kontakt für diese Windregion: Philipp Huber
E-Mail, mehr unter Kontakt

Kontakt zur Energieregion Knonaueramt: Johannes Bartels
E-Mail, Webseite Knonaueramt

News aus der Region

Soviel Energie steckt im Knonaueramt und im Limmattal

Die nachfolgenden Zusammenstellungen zeigen die Eignungsgebiete, welche vom Kanton Zürich im Juli 2024 veröffentlicht wurden und die im «Steckbrief Potenzialgebiete» sehr gut dokumentiert sind. Seit der Veröffentlichung des Grundlagenberichts vom Dezember 2022 hat der Kanton wesentliche weitere Abklärungen, Dialog- und Überprüfungsverfahren durchgeführt. Einzelpersonen wie auch wir als Verein waren bis jetzt nicht involviert. Im Verein haben wir aber schon einige Gedanken und Ideen entwickelt. Mit den aktualisierten Grundlagen und den weiter laufenden Beteiligungsmöglichkeiten für die Bevölkerung sind nun die Voraussetzungen gegeben, zu den einzelnen Standorten Stellung zu nehmen und sich nach Bedarf aktiv einzubringen.

4 Eignungsgebiete («Festsetzungen») mit 11 möglichen WEA und 87 GWh Jahresertrag

Limmattal:

Nr.PotenzialgebietAnz. WEAFests.
GWh/a
Zwi.
GWh/a
Ausschluss
39Chüewald323 
40Honeret3 23
41Buechhoger  –Aviatik
45Hüttikerberg   –Schu-Nu
TotalRegion62323
Abkürzungen:
Anz. = Anzahl / WEA = Windenergieanlage / Fests. = Festsetzung / Zwi. = Zwischenergebnis / Schu-Nu = Schutz-Nutzen-Verhältnis

Energieregion Knonaueramt:

Nr.PotenzialgebietAnz. WEAFests.
GWh/a
Zwi.
GWh/a
Ausschluss
34Uerzlikon2 22
35Rotenberg4 29
36Haltenrain4 30
37Rütihof324 
38Himelsbüel216 
51Birch324 
52Grüthau   Schu-Nu
TotalRegion186481

Die beiden Tabellen zeigen: Vier Eignungsgebiete sind festgesetzt und damit Teil des ordentlichen Richtplanverfahrens, welches bis Ende Oktober 2024 läuft. Zwei Potenzialgebiete fallen weg, da die Schutzinteressen den Nutzen überwiegen, eines wegen Aviatik-Konflikten. Vier weitere Potenzialgebiete brauchen noch weitere Abklärungen bezüglich Aviatik (Flugsicherheit) und sind bis zu einer abschliessenden Beurteilung ein «Zwischenergebnis» und nicht spruchreif.

Vergleiche mit weiteren wichtigen lokalen Energiequellen:

  • KVA Limeco Dietikon 54 GWh Strom, 33 GWh Wärme und 172 GWh ungenutzt, was total an einer Strommenge von 120 GWh entspricht.
  • Energieholzertrag aus Wald Forstkreis Zimmerberg/Knonaueramt: 60 GWh/a Wärme,
    entspricht umgerechnet etwa 20 GWh Strom.
  • Energieholzertrag aus Wald Forstkreis Limmattal/Furttal: 60 GWh/a Wärme, entspricht umgerechnet etwa 20 GWh Strom.
  • Limmatkraftwerk Dietikon 20 GWh/a.

Im Hinblick auf eine erneuerbare Energieversorgung führen obige Beispiele und die weiteren Energienutzungen gemäss der Energiestrategie und Energieplanung des Kt. ZH zu einem vielseitigen Energiemix: Die KVA und das Limmatkraftwerk als Bandstrom, Energieholz, Biogasproduktion und Abwärme aus dem Abwasser v.a. im Winter zum Heizen. Alles sind sehr gute Ergänzungen zu PV und Wind.

Realisierbarer Jahresertrag durch Sonnen- und Windenergie,
Vergleich mit Wasserkraft CH

Die Grafik für das Knonaueramt zeigt: Sonne bringt in unserer Region auf das ganze Jahr gerechnet etwas mehr Stromertrag als die Wasserkraft aus den Fluss- und Staukraftwerken, würde man den Schweizerischen Jahresertrag pro Kopf aller Einwohner auf die 58’000 Einwohner in unserer Region beziehen.

8 WEA (Festsetzung) plus 10 WEA (Zwischenergebnis) könnten zusätzlich nochmal halb so viel Strom liefern wie gut genutzte Dächer und Fassaden mit Photovoltaik (PV).

Wie die Bergregionen oder die kanalisierten und gestauten Flusslandschaften könnte auch unsere Region mit der Windenergie eine natürliche Ressource nutzen, um einen bedeutenden Anteil zur Stromversorgung beizutragen.

Die Grafik für das Limmattal zeigt: 6 WEA (3 Festsetzungen plus 3 als Zwischenergebnis) liefern einen nicht so grossen Energieanteil wie in anderen Regionen. Trotzdem kann gesagt werden, dass 3 WEA etwa einen gleichen Jahresertrag liefern könnten, wie die PV-Anlagen, die im Jahr 2024/2025 in der ganzen Region installiert sind. Unter Berücksichtigung, dass 2/3 des Windstroms im Winter anfällt und primär die Winterstromlücke gefüllt werden muss, bringen 3 WEA im Winter gleich viel Strom, wie wenn nochmals dreimal mehr PV-Fläche installiert würde.

Jahres-Energiebilanz PV + Wind + Wasser

Die rechte Säule mit dem Potenzial zeigt für das Knonaueramt, dass der totale private Energieverbrauch in unserer Region etwa halbiert werden könnte bei vollständiger Elektrifizierung, also mit dem Umstieg von fossilen Brennstoffen auf elektrischen Strom.

Der heutige Stromverbrauch würde dadurch etwa verdoppelt, was aber problemlos abgedeckt werden könnte durch PV, Windkraft und Wasserkraft. Damit wäre nicht nur der Strombedarf für unsere Häuser und E-Autos abgedeckt, sondern auch jener für Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze für die ganze Bevölkerung unserer Region.

CH-Wasserkraft würde zum Ausgleich von Erzeugungsschwankungen und für den teilweise fehlenden lokalen Strom gebraucht, es bliebe aber im Jahressaldo noch etwas übrig.

Die rechte Säule mit dem Potenzial zeigt für das Limmattal, dass der totale private Energieverbrauch in unserer Region etwa halbiert werden könnte bei vollständiger Elektrifizierung, also mit dem Umstieg von fossilen Brennstoffen auf elektrischen Strom.

Der heutige Stromverbrauch würde dadurch etwa verdoppelt. Als lokale Stromquellen können PV etwa 50% des Jahresbedarfs abdecken (im Winterhalbjahr 25%), Windenergie immerhin 7% (im Winterhalbjar sogar 8%). Dies ist in Anbetracht des erhöhten Verbrauchs und der Stromlücke im Winter ein wesentlicher Beitrag. Er entspricht dem Ziel des Kantons, welcher in der Energiestrategie für den Gesamtkanton per 2050 einen Anteil von lokaler 7% Windenergie anstrebt.

Bemerkung zur Berechnungsmethodik: Für die Anzahl Arbeitsplätze wird der Pro-Kopf-Strom der Wohnbevölkerung gerechnet, nicht der effektive Strom: Anzahl Arbeitsplätze und effektiver Stromverbrauch sind vermutlich höher.

Monats-Energiebilanz PV + Wind + Wasser

Der Wind liefert in unserer Region vor allem in den Wintermonaten Strom, Photovoltaik im Sommer. Im Winter ist der Strombedarf grösser, primär für das Heizen.

Was die Grafik zum Knonaueramt verdeutlicht: Im Sommer steht mit PV und Wind gerade etwa soviel Strom zur Verfügung, wie die Region braucht. Wasserkraft braucht es nur zum Ausgleich bei Produktionsschwankungen. In den Wintermonaten von Oktober bis März ist Wind eine wichtige Ergänzung und trägt etwa gleich viel bei wie die CH-Wasserkraft. Die Wasserspeicher reichen so doppelt so lange und sollten gerade über den Winter reichen. Oder, es wäre auch noch ein grösserer PV-Ausbau denkbar, was im Winter etwas beiträgt, im Sommer aber zu grösseren Überschüssen führen würde.

Der Wind liefert in unserer Region vor allem in den Wintermonaten Strom, Photovoltaik im Sommer. Im Winter ist der Strombedarf grösser, primär für das Heizen.

Was die Grafik für das Limmattal aufzeigt: Was im obigen Abschnitt über die Jahres-Energiebilanz bereits schon erläutert wurde, zeigt sich in der monatlichen Graphik besonders gut: Im Winterhalbjahr (Okt-Mrz) würden die 6 WEA in der Region 8% des Stromverbrauchs abdecken, was insbesondere auch in den Monaten Nov-Feb ins Gewicht fällt.

Flächenverbrauch von nur gerade 0,1 %

Die 18 WEA (8 Festsetzungen und 10 als Zwischenergebnis) in unserer Region würden gerade mal eine Fläche von rund 9 ha beanspruchen, was 0,1% der Gesamtfläche unserer Region ausmacht. Davon wird nur ein ganz kleiner Anteil durch die Betonfundamente beansprucht, der Rest sind Kiesplätze bei den WEA und auch allfällige Verbreiterungen entlang der Zufahrtswege, was beides teilweise wieder begrünt werden könnte. Die tatsächlich verbrauchte Waldfläche muss zudem nach Gesetz 1:1 kompensiert, also andernorts aufgeforstet werden.

Zum Vergleich: Für Häuser und Strassen haben wir in unserer Region nahezu 15% der Fläche verbaut. Weniger als ein Hunderstel an zusätzlicher Fläche reicht aus, um die Energie für unsere Häuser, Arbeitsplätze und für unsere Autos bereitzustellen – sicher, unabhängig und sauber.

Gleiches gilt für die Windregion Limmattal: Die Fläche (3 ha), welche für die 6 WEA gebraucht werden, machen gerade mal 0,06% der Gesamtfläche aus.

Zum Vergleich: Für Häuser und Strassen haben wir in unserer Region gut 25% der Fläche verbaut.

Energiewende in der Energieregion Knonaueramt

  • Der private Energieverbrauch könnte mit der vollständigen Elektrifizierung der Heizungen und des Privatverkehrs auf weniger als die Hälfte gesenkt werden.
  • Langfristig: Unsere Energieregion Knonaueramt könnte für die 58’000 Einwohner mit der Realisierung des PV-Potenzials, mit 18 Windenergieanlagen und dem CH-Wasserstrom den gesamten Energiebedarf decken:
    • Privater Energiebedarf (Haushalt, Heizen, Privatverkehr)
    • Dazu auch den Bedarf für Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze
  • Wind und Sonne ergänzen sich übers Jahr ideal, einheimische Wasserkraft kann den notwendigen Ausgleich liefern.
  • Ein wesentlicher Anteil an erneuerbarer Energie, lokal erzeugt und kontrollierbar, macht uns unabhängiger von Stromimporten.
  • Interessante Beteiligungs- und Ertragsmöglichkeiten für lokale Bevölkerung, Firmen und Gemeinden.

Energiewende in der Region Limmattal

Windenergie ist gerade mal an zwei Standorten mit je drei möglichen Anlagen nutzbar, davon ein Standort erst als Zwischenergebnis. Folgerungen:

  • Die Standortgemeinden könnten mit ihren WEA in Kombination mit gut ausgebauten PV auf Dächern und Fassaden den ganzen oder einen grossen Anteil der Energie, welche sie benötigen, selber lokal produzieren. Und zwar den gesamten Strom nach Umstellung von fosslien Energieträgern auf elektrischen Strom für Haushalt, Heizung, Elektroauto, Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze.
  • Oder umgerechnet auf die ganze Region verteilt sich der Windstromertrag auf eine grössere Bevölkerung von 79’000 und viele Firmen:
    6 WEA würden 6% des gesamten Jahresstrombedarfs liefern, über das Winterhalbjar sogar 7%, d.h., wenn der Strombedarf grösser ist eine die Gefahr einer Winterstomlücke besteht.

Windprojekte in der Region und Organisationen, mit welchen wir zusammenarbeiten

Energieregion Knonaueramt
Die Gemeinden der Energieregion Knonaueramt arbeiten bereits seit Jahren erfolgreich an einer erneuerbaren Energiestrategie und deren Umsetzung. Der Verein Pro Wind Zürich hat für diese Energieregion gleiche Berechnungen wie für die andern Windregionen angestellt. Wir sind im engen Austausch über die Potenziale der Windenergie und arbeiten eng zusammen. Konkrete Zielsetzungen und Aktivitäten werden jedoch direkt durch die Energieregion Knonaueramt definiert und angegangen.