Dorf mit zahlreichen Gebäuden, im Hintergrund ein Hügelzug mit AKW-Dampffahne

Windregion Winterthur Umgebung


Diese Windregion entspricht weitgehend dem Gebiet, das vom Zweckverband Regionalplanung Winterthur und Umgebung (RWU) bearbeitet wird.
Ausnahme: Weisslingen betrachten wir mit der Windregion Zürich Oberland, da die Potenzialgebiete stark zusammenhängen mit den weiteren um Russikon.

Kontakt für diese Region: Philipp Huber
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News aus der Region

Soviel Energie steckt in der Umgebung um Winterthur

Die nachfolgenden Zusammenstellungen zeigen die Potenzialgebiete, welche vom Kanton Zürich Ende 2022 ermittelt wurden und die im Grundlagenbericht sehr gut dokumentiert sind. Inzwischen liefen das Dialogverfahren und weitere Abklärungen. Wir als Verein oder Einzelpersonen waren bis jetzt nicht involviert, haben aber schon einige Gedanken und Ideen entwickelt. Wenn der überarbeitete Bericht mit den Eignungsgebieten vorliegt, werden wir zu diesen einzelnen Standorten Stellung nehmen und uns nach Bedarf aktiv einbringen.

11 Potenzialgebiete mit 37 möglichen WEA und 298 GWh Jahresertrag
Nr.PotenzialgebietAnzahl WEAGWh/a
5Schwerzenberg322
6Bergbuck324
7Wolschberg433
8Blauen216
9Berenberg19
12Berg (Dägerlen)541
13Rickenbach (Oberholz)432
14Eschberg321
15Zünikon648
16Hagenbuch (Schneitberg)324
17Elgg (Guegenhard)328
TotalRegion (19 Gemeinden)37298

Vergleiche mit weiteren wichtigen lokalen Energiequellen:

  • KVA Winterthur: 96 GWh/a Strom, 167 GWh/a Wärme, 315 GWh/a Wärme ungenutzt.
    Gesamtes Energiepotenzial Wärme+Strom entspricht umgerechnet einer Strommenge von rund 200 GWh/a.
  • Energieholzertrag aus Wald Forstkreis WU: 105 GWh/a Wärme
    entspricht umgerechnet etwa 35 GWh Strom.
  • Tösskraftwerk bei Freienstein/Pfungen: Produziert bei einer Bruttofallhöhe von max. 6.70 m und einer Ausbauwassermenge von 12 m3/s rund 2.2 GWh Strom pro Jahr.

Aus erneuerbarer Sicht führen obige Beispiele und die weiteren Energienutzungen gemäss der Energiestrategie und Energieplanung des Kt. ZH zu einem vielseitigen Energiemix: Die KVA und das Tösskraftwerk bringen Bandstrom, letzteres insbesondere bei Regenwetter. Energieholz, Biogasproduktion und Abwärme aus dem Abwasser sind v.a. im Winter zum Heizen nutzbar. Alles sind sehr gute Ergänzungen zu PV und Wind.

Realisierbarer Jahresertrag durch Sonnen- und Windenergie,
Vergleich mit Wasserkraft CH

Die Grafik zeigt: 37 WEA könnten etwa gleich viel Strom liefern wie gut genutzte Dächer und Fassaden mit Photovoltaik (PV).

Wind und Sonne bringen in unserer Region auf das ganze Jahr gerechnet je etwas mehr Stromertrag als die Wasserkraft aus den Fluss- und Staukraftwerken, würde man den Schweizerischen Jahresertrag pro Kopf aller Einwohner auf die 59’000 Einwohner in unserer Region beziehen.

Wie die Bergregionen oder die kanalisierten und gestauten Flusslandschaften könnte auch unsere Region mit der Windenergie eine natürliche Ressource nutzen, um einen bedeutenden Anteil zur Stromversorgung beizutragen.

Jahres-Energiebilanz PV + Wind + Wasser

Die rechte Säule mit dem Potenzial zeigt, dass der totale private Energieverbrauch in unserer Region etwa halbiert werden könnte bei vollständiger Elektrifizierung, also mit dem Umstieg von fossilen Brennstoffen auf elektrischen Strom.

Der heutige Stromverbrauch würde dadurch etwa verdoppelt, was aber problemlos abgedeckt werden könnte durch PV und Windkraft. Damit wäre nicht nur der Strombedarf für unsere Häuser und E-Autos abgedeckt, sondern auch jener für Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze für die ganze Bevölkerung unserer Region.

Es bleibt sogar Strom übrig. Und Wasserkraft würde zwar zum Ausgleich von Erzeugungsschwankungen gebraucht, bliebe aber im Jahres- und Monatssaldo (vgl. nächster Abschnitt) für andere Verbraucher verfügbar, beispielsweise für Industriefirmen oder Ballungsgebiete.

Monats-Energiebilanz PV + Wind + Wasser

Der Wind liefert in unserer Region vor allem in den Wintermonaten Strom, Photovoltaik im Sommer. Im Winter ist der Strombedarf grösser, primär für das Heizen.

Was die Grafik verdeutlicht: Dank der Kombination von Wind und Sonne ist fast in jedem einzelnen Monat genügend lokaler Strom vorhanden, in den drei Monaten von November bis Januar knapp nicht. Da aber Wind diese Stromlücke nahezu füllt und bereits ab Februar/März auch die PV wieder einiges beiträgt, ist diese Dauer mit sehr wenig Wasserkraft überbrückbar.

Wasserkraft kann so als Ausgleichsspeicher genutzt werden, wird aber in der Jahresbilanz nicht gebraucht und steht somit für grosse Städte oder die Wirtschaft zur Verfügung.

Flächenverbrauch von nur gerade 0,1 %

Die Fläche (15,5 ha), welche für die 37 WEA in unserer Region gebraucht werden, machen gerade mal 0,1% der Gesamtfläche aus. Das beinhaltet Fundament (sehr kleiner Anteil), Kiesplatz und auch allfällige Verbreiterungsmassnahmen entlang der Zufahrtswege, welche wieder begrünt werden können. Die tatsächlich verbrauchte Waldfläche muss zudem nach Gesetz 1:1 kompensiert werden.

Vergleicht man dies mit der Fläche, welche wir für Häuser und Strassen brauchen und versiegeln, so ist das sehr wenig. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass wir damit die Energie für Wohnen und Mobilität vollständig, sicher und unabhängig bereitstellen können.

Weitere Vergleiche aus der Region:

  • Der Ausbau der A4 zwischen Winterthur Ohringen und Andelfingen benötigt nur schon für die zusätzliche getrennte Fahrbahn mit zwei geteerten Fahrspuren 7,7 ha, also nahezu die Hälfte wie für alle 37 WEA.

Energiewende in unserer Windregion Winterthur Umgebung

  • Der private Energieverbrauch könnte mit der vollständigen Elektrifizierung der Heizungen und des Privatverkehrs auf weniger als die Hälfte gesenkt werden.
  • Langfristig: Unsere Region könnte mit der Realisierung des PV-Potenzials und mit 37 grossen Windenergieanlagen den gesamten Energiebedarf decken:
    • Privater Energiebedarf (Haushalt, Heizen, Privatverkehr) für 59’000 Einwohner
    • Dazu auch den Bedarf für Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze
    • Es bleibt sogar noch Strom übrig für weitere 30’000 Menschen.
  • Wind und Sonne ergänzen sich übers Jahr ideal, einheimische Wasserkraft kann den notwendigen Ausgleich liefern.
  • Genügend erneuerbare Energie, lokal erzeugt und kontrollierbar, macht uns weitgehend unabhängig von Stromimporten.
  • Wir erreichen für die Wohnbevölkerung und regional ansässige Firmen einen Standortvorteil.