Dorf mit zahlreichen Gebäuden, im Hintergrund ein Hügelzug mit AKW-Dampffahne

Windregion Winterthur Umgebung


Diese Windregion entspricht weitgehend dem Gebiet, das vom Zweckverband Regionalplanung Winterthur und Umgebung (RWU) bearbeitet wird.

Kontakt für diese Region: Philipp Huber
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News aus der Region

Soviel Energie steckt in der Umgebung um Winterthur

Die nachfolgenden Zusammenstellungen zeigen die Eignungsgebiete, welche vom Kanton Zürich im Juli 2024 veröffentlicht wurden und die im «Steckbrief Potenzialgebiete» sehr gut dokumentiert sind. Seit der Veröffentlichung des Grundlagenberichts vom Dezember 2022 hat der Kanton wesentliche weitere Abklärungen, Dialog- und Überprüfungsverfahren durchgeführt. Einzelpersonen wie auch wir als Verein waren bis jetzt nicht involviert. Im Verein haben wir aber schon einige Gedanken und Ideen entwickelt. Mit den aktualisierten Grundlagen und den weiter laufenden Beteiligungsmöglichkeiten für die Bevölkerung sind nun die Voraussetzungen gegeben, zu den einzelnen Standorten Stellung zu nehmen und sich nach Bedarf aktiv einzubringen.

8 Eignungsgebiete («Festsetzungen») mit 26 möglichen WEA und 206 GWh Jahresertrag
Nr.PotenzialgebietAnz.
WEA
Fests.
GWh/a
Zwi.
GWh/a
Ausschluss
5Schwerzenberg322
6Bergbuck324
7WolschbergSchu-Nu
8BlauenSchu-Nu
9Berenberg19
11Thalheim325
12Berg541
13Oberholz432
14Eschberg321
15Zünikon432
16Schneitberg324
17Guegenhard328
47Schür17
48Chomberg513
TotalRegion3820672
Abkürzungen:
Anz. = Anzahl / WEA = Windenergieanlage / Fests. = Festsetzung / Zwi. = Zwischenergebnis / Schu-Nu = Schutz-Nutzen-Verhältnis

Die Tabelle zeigt: Acht Eignungsgebiete sind festgesetzt und damit Teil des ordentlichen Richtplanverfahrens, welches bis Ende Oktober 2024 läuft. Zwei Potenzialgebiete fallen weg, da die Schutzinteressen den Nutzen überwiegen. Vier weitere Potenzialgebiete brauchen noch weitere Abklärungen bezüglich Aviatik (Flugsicherheit) und sind bis zu einer abschliessenden Beurteilung ein «Zwischenergebnis» und nicht spruchreif.

Vergleiche mit weiteren wichtigen lokalen Energiequellen:

  • Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Winterthur: 96 GWh/a Strom, 167 GWh/a Wärme, 315 GWh/a Wärme ungenutzt.
    Gesamtes Energiepotenzial Wärme+Strom entspricht umgerechnet einer Strommenge von rund 200 GWh/a.
  • Energieholzertrag aus Wald Forstkreis WU: 105 GWh/a Wärme
    entspricht umgerechnet etwa 35 GWh Strom.
  • Tösskraftwerk bei Freienstein/Pfungen: Produziert bei einer Bruttofallhöhe von max. 6.70 m und einer Ausbauwassermenge von 12 m3/s rund 2.2 GWh Strom pro Jahr.

Im Hinblick auf eine erneuerbare Energieversorgung führen obige Beispiele und die weiteren Energienutzungen gemäss der Energiestrategie und Energieplanung des Kt. ZH zu einem vielseitigen Energiemix: Die KVA und das Tösskraftwerk liefern Bandstrom, letzteres insbesondere bei Regenwetter. Energieholz, Biogasproduktion und Abwärme aus dem Abwasser sind vor allem im Winter zum Heizen nutzbar. Alles sind sehr gute Ergänzungen zu Photovoltaik (PV) und Wind.

Realisierbarer Jahresertrag durch Sonnen- und Windenergie,
Vergleich mit Wasserkraft CH

Die Grafik zeigt: 26 WEA (Festsetzung) plus 12 WEA (Zwischenergebnis) könnten etwa gleich viel Strom liefern wie gut genutzte Dächer und Fassaden mit Photovoltaik (PV).

Wind und Sonne bringen in unserer Region auf das ganze Jahr gerechnet je etwas mehr Stromertrag als die Wasserkraft aus den Fluss- und Staukraftwerken, würde man den Schweizerischen Jahresertrag pro Kopf aller Einwohner auf die 58’000 Einwohner in unserer Region beziehen.

Wie die Bergregionen mit den Stauseen oder die kanalisierten und gestauten Flusslandschaften mit Flusskraftwerken könnte auch unsere Region mit der Windenergie eine natürliche Ressource nutzen, um einen bedeutenden Anteil zur Stromversorgung beizutragen.

Jahres-Energiebilanz PV + Wind + Wasser

Die rechte Säule mit dem Potenzial zeigt, dass der totale private Energieverbrauch in unserer Region etwa halbiert werden könnte bei vollständiger Elektrifizierung, also mit dem Umstieg von fossilen Brennstoffen auf elektrischen Strom.

Der heutige Stromverbrauch dürfte sich dadurch verdoppeln, was aber durch PV und Windkraft in der Summe etwa ausgeglichen werden könnte. Damit wäre nicht nur der Strombedarf für unsere Häuser und E-Autos abgedeckt, sondern auch jener für Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze für die ganze Bevölkerung unserer Region.

Wasserkraft würde nur zum Ausgleich von Erzeugungsschwankungen gebraucht, bliebe im Jahres- und Monatssaldo (vgl. nächster Abschnitt) aber für andere Verbraucher verfügbar, beispielsweise für besonders energieintensive Industriefirmen oder für Ballungsgebiete.

Monats-Energiebilanz PV + Wind + Wasser

Der Wind liefert in unserer Region vor allem in den Wintermonaten Strom, Photovoltaik im Sommer. Im Winter ist der Strombedarf grösser, primär für das Heizen.

Was die Grafik verdeutlicht: Dank der Kombination von Wind und Sonne ist fast in jedem einzelnen Monat genügend lokaler Strom vorhanden, nur in den drei Monaten von November bis Januar reicht es knapp nicht. Da aber Wind diese Stromlücke nahezu füllt und bereits ab Februar/März auch die PV wieder einiges beiträgt, ist diese Zeit mit sehr wenig Wasserkraft überbrückbar.

Wasserkraft kann so als Ausgleichsspeicher genutzt werden, wird aber in der Jahresbilanz nicht benötigt und steht somit für grosse Städte oder die Wirtschaft zur Verfügung.

Flächenverbrauch von nur gerade 0,1 %

Die 38 WEA (Festsetzungen und Zwischenergebnis) in unserer Region würden gerade mal eine Fläche von rund 19 ha beanspruchen, was 0,1% der Gesamtfläche unserer Region ausmacht. Davon wird nur ein ganz kleiner Anteil durch die Betonfundamente beansprucht, der Rest sind Kiesplätze bei den WEA und auch allfällige Verbreiterungen entlang der Zufahrtswege, was beides teilweise wieder begrünt werden könnte. Die tatsächlich verbrauchte Waldfläche muss zudem nach Gesetz 1:1 kompensiert, also andernorts aufgeforstet werden.

Zum Vergleich: Für Häuser und Strassen haben wir in unserer Region 10% der Fläche verbaut. Ein Hundertstel zusätzliche Fläche reicht aus, um die Energie für unsere Häuser, Arbeitsplätze und Autos bereitzustellen – sicher, unabhängig und sauber.

Ein weiterer Vergleich: Der Ausbau der A4 zwischen Winterthur Ohringen und Andelfingen benötigt nur schon für die zusätzliche getrennte Fahrbahn mit zwei geteerten Fahrspuren 7,7 ha, also etwas weniger als die Hälfte der Fläche, die für alle 38 WEA ausreicht.

Energiewende in unserer Windregion Winterthur Umgebung

  • Der private Energieverbrauch kann mit der vollständigen Elektrifizierung der Heizungen und des Privatverkehrs auf weniger als die Hälfte gesenkt werden.
  • Langfristig kann unsere Region mit der Realisierung des PV-Potenzials und mit 26 (festgesetzten) plus 12 (noch offen als Zwischenresultat) grossen Windenergieanlagen den gesamten Energiebedarf decken für:
    • Privathaushalte, einschliesslich Heizen und Privatverkehr, für 58’000 Einwohner
    • Schule, Verwaltung und Arbeitsplätze
  • Wind und Sonne ergänzen sich übers Jahr ideal, einheimische Wasserkraft kann den notwendigen Ausgleich liefern.
  • Genügend erneuerbare Energie, lokal erzeugt und kontrollierbar, macht uns weitgehend unabhängig von Stromimporten.
  • Interessante Beteiligungs- und Ertragsmöglichkeiten für lokale Bevölkerung, Firmen und Gemeinden.

Wir können unsere Energieversorgung selber in die Hand nehmen und sicherstellen …
… jetzt, regional, umweltfreundlich, unerschöpflich
… für unsere Generation
… für unsere Kinder – falls in 30 Jahren immer noch benötigt und gewünscht.

Energie vo da, Strom für öis.